Wesentlich kräftiger fielen diese „Mikados“ mit einer mittleren Achsfahrmasse von 16,2 t aus. Sie entstammen einer Lieferung über 200 Maschinen aus dem Jahre 1942 von den amerikanischen Werken Alco, Baldwin und Lima an das britische „War Department“ (WD) für den Kriegseinsatz im Nahen Osten. Von diesen konsequenterweise als „Middle East“-Baureihe bezeichneten Lokomotiven erhielt die Türkei aus den nämlichen Motiven wie im Falle der „Stanier 8 F“ im Jahre 1943 zunächst einmal 29 Stück. Vermutlich 1946/47 folgten weitere 24 Exemplare, die bei den englischen „Middle East Forces“ (MEF) überzählig geworden waren. Vier von ihnen hatten vorher im Irak Dienst getan. Auch wenn es Schäden an den Seitenwänden der Stahlfeuerbüchsen gab und sich die Radreifen gerne lösten, bekam die TCDD mit diesen wiederum „typischen Amerikanerinnen“ insgesamt sehr brauchbare Maschinen, die bis in die jüngste Zeit im Streckendienst eingesetzt wurden. Zu ihren Hauptaufgaben zählte vor der Elektrifizierung 1972 der gesamte Vorortverkehr von Ankara. Bis 1985 besorgten die „Middle East“ auch den Personenzugdienst auf dem „Montanbahn“-Abschnitt zwischen Zonguldak und Caycuma bzw. Karabük. Domäne der 46.201-253 waren weiter die Strecken von Elazig nach Tatvan am Vansee sowie über Diyarbakir nach Kurtalan (Depos Elazig und Diyarbakir). Und schließlich gab es noch eine „Middle-East“-Oase im Westen, das Bw Balikesir, von wo aus die Maschinen vor allem im Personen- aber auch im Güterzugdienst nach Bandirma (berühmte Steilstrecke mit Mehrfachtraktion) und Richtung Kütahya (zuletzt bis Dursunbey) fuhren.
Auch diese Herrlichkeit ging 1985 zu Ende. Betriebsfähige Exemplare, zum Rangier- oder Az-Dienst degradiert, gab es 1986/87 unter anderem noch in
- Bandirma (46.217)
- Balikesir (46.226)
- Catalagzi (46.223 und 227)
- Diyarbakir (46.235).